Biber in Flieden

Eine aufmerksame Hundebesitzerin informierte uns am Sonntagmorgen, dass ein Biber 4 unserer Hochstamm-Obstbäume angenagt hätte.
Dies konnten wir gar nicht glauben, denn bis dahin waren in diesem Bereich noch keinerlei Biberaktivitäten festzustellen gewesen und das nächste Biberrevier liegt gut 600m weg an einem Gewässer, wo es eigentlich genug zu fressen gibt und sicher auch ausreichend Platz für eine Biberfamilie ist.
Anscheinend ist jedoch einer von dort abgewandert (ggf. aber auch ein neuer von einem weiter gelegenen zweiten Biberrevier eingewandert?) und entdeckte diesen Bereich, der durchaus auch Potential für ein neues Revier hat. Da wir da unsere Apfelbäume haben, hat er, obwohl auch genug Grünfutter für ihn als
Vegetarier dort vorhanden ist, (Mädesüß, Brennnessel, Stauden, usw.) versucht, an seine Lieblingsspeise (Äpfel) zu kommen, mit dem Ergebnis, das wir zu sehen bekamen.
Biber sind durchaus nachts außerhalb ihres Reviers unterwegs, auch auf der Suche nach neuen Revieren, oder Futterquellen, das ist bekannt, aber dass er zu dieser Zeit, wo die Äpfel noch unreif waren, trotzdem dort "zuschlug" um an diese zu kommen, war und ist auch für uns ein Novum, denn ansonsten hätten wir die Bäume frühzeitig gesichert. Bei dann unverzüglich erfolgter Schadensbetrachtung, stellte sich heraus, dass 1 Baum bereits gefällt, ein zweiter irrreparabel geschält war und bei 2 weiteren schon die Rinde, zum Teil großflächig, abgenagt wurde, wo wir aber hoffen, dass diese beiden Bäume das überstehen.
Allerdings mussten wir sofort handeln, um weiteren möglichen Bissschäden in der Folgenacht vorzubeugen und versorgten deshalb mit einer Drahtumwicklung die restlichen Obstbäume vor weiterem Verbiss.
Erkenntnis aus dieser Situation:

Alle Apfelbäume, ob auf Haus-Grundstücken, oder einzelne in freier Flur, sollten, auch wenn ein Biberrevier weiter weg ist, nun vorsorglich mit einer "Drahthose" (bis zu 120cm Höhe vom Boden aus) vor Verbiss gesichert werden. Bei Fragen dazu, bitte einfach an uns wenden.