Immer häufiger kommen Mähroboter in den Gärten zum Einsatz, da der Aufwand des Rasenmähens damit wegfällt. Doch viele kennen die Gefahren und Auswirkungen auf das Ökosystem nicht. Die automatisierte Rasenpflege schadet der Artenvielfalt und ist für viele Gartentiere tödlich. Auf dem häufig gemähten kurzen Rasen finden Wildtiere kaum Nahrung und Lebensraum, da Singvögel, Igel, Kleinsäuger, Reptilien sowie Amphibien eine Wiese mit Wildkräutern und verschiedenen Blumen benötigen, welche Insekten beheimaten. Ein weiteres Problem des Mähroboters ist das zerstörerische Mähwerk, welches vor allem für Igel eine tödliche Gefahr darstellt, da sie sich zusammenrollen und durch den Mähroboter schwere Verletzungen zugefügt bekommen, wenn dieser nicht von den Igeln abdreht oder darüber fährt. Laut Stiftung Warentest sind die meisten der getesteten Mähroboter durch die Sicherheitsprüfung gefallen, erkannten den künstlichen Kinderarm als Hindernis nicht und verletzten den Arm. Immer wieder werden Igel durch das Mähwerk der Mähroboter erfasst mit schwerwiegenden Folgen: Schnittwunden, amputierte Gliedmaßen und aufgeschlitzte Bäuche.
Es wird daher empfohlen, die Geräte nicht nachts oder in der Dämmerung laufen zu lassen, da in diesen Zeiten der Igel und andere Wildtiere wie die Spitzmaus aktiv sind. Eine Lösung kann sein, in bestimmten Bereichen im Garten das Gras höher wachsen zu lassen und dort den Mähroboter nicht einzusetzen, verwilderte Ecken zu schaffen, Reisighaufen anzulegen, was die Artenvielfalt fördert und Tieren einen Lebensraum bietet. Am besten ist allerdings, auf den Mähroboter komplett zu verzichten und seltener, immer nur einen Teil des Rasens zu mähen, sodass eine sichere Insel bestehen bleibt, oder bloß die Fußwege durch den Rasen zu mähen.
Wenn man in einem milden Winter einen Igel beobachtet, der statt im Winterschlaf zu sein munter durch den Garten läuft, muss man sich erst einmal keine Sorgen machen, denn Igel wachen oft bei hohen Temperaturen auf und dies ist bei gesunden Tieren nicht problematisch.
Wenn dies im Winter öfter geschieht, kann man Igeln daher mit einem Fressnapf helfen, gefüllt mit hochwertigem Feucht- oder Trockenfutter für Katzen mit hohem Fleischanteil; ein zusätzlicher Wassernapf wird ebenfalls gerne angenommen. Bitte kein Hundefutter und keine Speisereste verfüttern, da diese nicht gut vertragen werden. Einsammeln sollte man die Igel nicht. Sobald die Temperaturen sinken, werden sie wieder in ihr Winterquartier zurückkehren.
Manche verspätete Jungigel sind noch später im Herbst tagsüber unterwegs, um sich Fettreserven anzufressen. Diese Tiere sollten nicht generell aufgenommen werden!
Ausnahmen für die Aufnahme sind mutterlose, unselbständige Jungtiere, verletzte und kranke Igel sowie Tiere, die am Tag oder bei Frost und Schnee angetroffen werden. Unterkühlte Igel werden gewärmt mit einer in einem Frotteehandtuch umwickelten, lauwarmen Wärmflasche. Die fach- und tiergerechte Betreuung eines Pfleglings braucht Erfahrung, tägliche Zuwendung und verursacht Mühe und Kosten, was nur zusammen mit Igelstationen und Tierärzten geleistet werden kann.
Kontaktdaten von Ansprechpartnern und Pflegestationen finden Sie unter "Pflege- & Auffangstationen".
...ist birnenförmig, vorne schmal und hinten dick
...hat keine Verletzungen
...hat ein sichereres Gangbild
...hat glänzende, gut sichtbare Augen
...hat eine unauffällige Atmung
...hat eine feuchte Nase
...hat keine kahlen Stellen am Stachelkleid
...besitzt ein Stachelkleid, das dicht am Körper liegt
...zeigt deutliche Reflexe , rollt sich ein
...besitzt kaum Außenparasiten
...hat einen wurstförmigen Körper
...mit eingefallenen Flanken
...hat eine deutliche Einbuchtung hinter dem Kopf (Hungerfalte im Genick)
...läuft oder liegt meist tagsüber herum
...ist apathisch
...hat eingefallene, schlitzförmige oder geschlossene Augen
...hat ein unsicheres Gangbild
...weist Verletzungen auf
...zeigt kaum Reflexe, kann sich kaum einrollen
...weist Hautpilzbefall auf
...leidet unter starkem Befall mit Außenparasiten
...leidet an Stachel- und Fellverlust
...hat Atemgeräusche, Husten, Röcheln
...verweigert die Nahrungsaufnahme
Der westeuropäische Igel steht erstmals auf der Vorwarnliste der Roten Liste der hessischen Säugetiere von 2023. Die Bestände sind in ganz Europa rückläufig. Der Igel steht in Deutschland kurz vor dem Aussterben. Die Igel werden vom Licht in den Gärten und Scheinwerfern gestört, suchen sich dunkle Räume aus, um auf Nahrungssuche zu gehen und vermeiden es, sich in beleuchteten Gebieten aufzuhalten. Da die Lichtverschmutzung auch in den privaten Gärten vorhanden ist, durch Solarlampen und Anstrahlen von Bäumen, Sträuchern sowie Hausfassaden, fallen diese Gärten als Lebensräume für den Igel weg.
Da bereits geringe Mengen an künstlichem Licht Ökosysteme verändern und gefährden, hat die nächtliche künstliche Beleuchtung in kurzer Zeit unbedacht und oft unbeabsichtigt zu einer erheblichen Verschlechterung der Lebensbedingungen und damit zu einem Rückgang der Igel-Populationen beigetragen, da die für ihre Gesundheit und ihr Überleben notwendige natürliche Dunkelheit verloren geht. Auch alle anderen Wildtiere im Garten wie die tagaktiven Vögel leiden ganzjährig unter der unnatürlichen Aufhellung.
Daher unsere Bitte den Igeln zuliebe: Im Garten und auf Grünflächen, Hecken, Gebüschen und in Bäumen bitte Kunstlicht vermeiden.
Und falls man doch etwas Licht braucht – z.B. am Hauseingang – dann gilt:
- lichtunabhängige Lösungen wie Markierungen und die Nutzung von Taschenlampen bevorzugen
- wenn Licht, dann nur nach unten strahlen und darauf achten, dass Grünstrukturen dunkel bleiben
- sparsam, nur so viel Licht wie nötig; 100 – 300 Lumen Lichtstrom reichen völlig aus
- bitte nur warme, bernsteinfarbene Farbtemperaturen einsetzen; 2200 bis max. 2700 Kelvin
- Schalter sind besser steuerbar und Bewegungsmeldern vorzuziehen, vorhandene Bewegungsmelder weniger empfindlich einstellen
- und immer gilt: ausschalten, wenn nicht benötigt und in der Nacht